Die Olympus XA 3 ist die neuste Kamera, die mir in meiner kleinen Reise durch die Welt der Point & Shoot Kameras in die Finger gekommen ist. Im Laufe der Zeit habe ich ja schon einiges getestet, aber es macht einfach immer wieder Lust, Flohmarktfunde oder andere Second Hand Errungenschaften auszuprobieren. Dieses Mal ist es die Olympus XA 3, ein echter Klassiker. Kann sie sich gegen meine bisherigen Favoriten behaupten?
Oftmals möchten wir möglichst kleine und unauffällige Kameras dabei haben. Und ich denke, das war der Hauptgrund, warum ich mich für diese Kamera so interessierte. Nun, die XA-Serie ist in verschiedenen Editionen von 1979 bis 1991 gebaut werden. Auch wenn sich die XAs äußerlich sehr ähnlich sehen, sind sie doch deutlich unterschiedlich voneinander, wie etwa das verbaute Objektiv und die Lichtstärke oder auch die Fokussierung (genaueres zu den einzelnen Modellen zum Beispiel hier). Meine XA3 zeichnet sich durch ein 35mm/F3.5 Objektiv mit einem Fokushebel für drei Entfernungen aus.
Wie die Olympus XA 3 daherkommt
Das Hauptmerkmal ist allerdings die Größe. Denn die XAs sind so klein, dass sie wirklich in Deine Hosentasche passen. Denn während andere Kameras in der Point & Shoot Liga oft nach Aufmerksamkeit schreien (Grüße an die Yashica T3), wirkt die XA 3 angenehm zurückhaltend. Ideal, wenn Du auf die Street Photography stehst und dabei lieber unbemerkt bleiben möchtest. Und genauso so habe ich die Olympus XA3 dabei. Als echte Hosentaschenkamera, ob im Fußballstadion, beim Spazierengehen oder am Strand.
Die Bedienung der Olympus XA 3
Die Bedienung der Olympus XA 3 ist erfrischend simpel. Ganz ehrlich, hier gibt es nicht viel zu tun, was von der Fotografie ablenkt. Die Kamera nimmt einem alles ab: Fokus, Belichtung, ISO – alles wird automatisch eingestellt. Das ist für manche vielleicht ein Nachteil, aber ich finde es gerade beim spontanen Knipsen enorm praktisch. Du brauchst hier wirklich nicht lange fummeln und kannst einfach abdrücken. Und wie bei der Yashica T3 musst Du auch hier den Blitz vor jedem Bild manuell deaktivieren, wenn Du ohne Blitz arbeiten möchtest – ein Punkt, der für Puristen sicherlich eine kleine Geduldsprobe darstellt.
Ein nettes Detail ist die automatische Anpassung der ISO auf DX-codierten Film. Das bedeutet weniger Spielerei, aber gleichzeitig auch weniger Kontrolle für diejenigen, die das Ruder gerne selbst in die Hand nehmen. Aber mal ehrlich: Wenn ich eine Olympus XA 3 in der Hand halte, dann will ich nicht mit der Technik kämpfen – ich will einfach Bilder machen.
Die Bildqualität
Jetzt aber zum wichtigsten Teil: den Bildern! Die XA 3 ist mit einer 35 mm f/3.5 Linse ausgestattet, und auch wenn das nicht unbedingt „lichtstark“ klingt, sind die Ergebnisse beeindruckend. Die Linse liefert scharfe und kontrastreiche Bilder mit einem sehr natürlichen Look. Keine Spielerei, kein Schnickschnack, einfach ein authentisches Bild. Die Bilder haben diesen analogen Charme, den viele von uns bei solchen Kameras suchen.
Bei Tageslicht liefert die XA 3 brillante Farben und klare Details. In Innenräumen oder bei schwachem Licht muss man allerdings mit etwas mehr Rauschen und einem leichten Weichzeichner-Effekt rechnen – was der Kamera aber irgendwie noch mehr Charakter verleiht. Klar, sie ist keine Yashica T3 mit einem lichtstarken Tessar-Objektiv, aber das erwartet man hier auch nicht. Es geht um die Einfachheit, und genau das macht sie so charmant.
Schwächen – Wenig Anpassungsmöglichkeiten
Natürlich ist die Olympus XA 3 so etwas wie eine „Einschalterkamera.“ Wenn Du also gerne Einstellungen veränderst, Blenden vorwählst oder manuell fokussierst, wirst Du mit dieser Kamera vermutlich weniger glücklich. Es ist eine Kamera für Deine Schnappschüsse und weniger für die anspruchsvolle Bildgestaltung. Für viele mag das ein Nachteil sein – ich sehe es als Stärke. Es ist die Immerdabei-Partykamera. Nur bei den Selfies muss man etwas tricksen, die Naheinstellgrenze von einem Meter nervt etwas, also auf jeden Fall abblenden. Und am Besten den Blitz anschrauben.
Ja, Du hast richtig gelesen, den A16 Blitz, den kannst Du an und abschrauben. Die Kamera wird dadurch richtig länglich – aber der seitlich versetzte Blitz lässt Deine Motive wahrlich im besten Licht erscheinen. In dieser Kombi die noch bessere Partykamera.
Fazit – Eine echte Hosentaschen-Kamera mit Charme
Die Olympus XA 3 hat sich ihren Platz in meinem Kameraranking redlich verdient. Sie wird wohl nie an die Konica Big Mini 201 oder die Yashica T3 herankommen, aber sie hat einen eigenen Charme. Sie ist die perfekte Kamera für alle, die einfach drauf los fotografieren möchten, ohne sich über Technik Gedanken zu machen. Für den Gebrauchtpreis von etwa 70-120 Euro ist sie definitiv ein Schnäppchen. Ich kann Sie Euch wirklich bedenkenlos empfehlen!
Wo stehe ich im Ranking?
- Konica Big Mini 201 (die Schönste und kompakteste mit überzeugenden Ergebnissen)
- Yashica T3 (quasi gleich auf, aber entschieden nur durch das schlechtere Torverhältnis 😉 – Stichwort Größe)
- Olympus XA3 – Ein echter Handschmeichler, unkompliziert und perfekt für unterwegs.
- Olympus AF-1 Super (eigentlich auch überzeugend, aber Ihr erinnert Euch an den Farbstich?)
- Canon Prima AS-1 (ein Unterwasserspezialist, aber die Bilder waren mir einfach zu „digital“)
Etwas außer Wettbewerb, aber ich zähle sie zu Teil 5 und 6 der Serie:
- Die wunderschöne Contax G1. Eigentlich nutzbar wie eine Point & Shoot. Aber per Definition als Wechselkamera eben doch keine Point & Shoot. Definitiv eine Alternative, über die Du nachdenken könntest.
- Die neue Rollei 35AF. Irgendwie eine Platz 1 Kandidatin. Aber als Neuerscheinung doch in einer anderen Liga. Vielleicht packe ich sie irgendwann noch ins klassische Ranking.
Die XA 3 hat ihren festen Platz gefunden und wird wohl ab jetzt öfter in meine Jackentasche wandern. Aber Ihr wisst ja, meine Suche geht immer weiter 😉