Das TTArtisan 23mm F1.4 für Fuji X: Das Einsteiger Objektiv?

Im August 2021 tauchten die ersten Ankündigungen auf. Die China-Marke TTArtisan komme mit einem 23mm F1.4 Objektiv um die Ecke. Klein und vor allem günstig. Eine offenblendige Reportagebrennweite, eventuell sogar im Retro Design? Könnte ja die optimale Einsteigerlinse sein. Und da ich die Brennweite sowieso sehr gerne mag, habe ich mir das TTArtisans 23mm F1.4 für das Fuji X System bei Erscheinen im Dezember 2021 gleich mal bestellt.

TTArtisan bringt das um die 100 Euro teure Objektiv in zwei Farbversionen auf den Markt, in reinem Schwarz und im schwarz-weissen Zebralook. Ich habe mich für letztere Variante entschieden und direkt bei Pergear bestellt, denn man findet immer irgendwo einen Gutscheincode, um etwas zu sparen. Dafür musste ich aber auch etwa einen Monat warten, bis die Sendung aus China in Hamburg eingetroffen war.

Ausstattung & Haptik

In der Verpackung befinden sich neben dem Objektiv selbst nur der Objektivdeckel und der Rückdeckel. Eine Gegenlichtblende ist nämlich nicht dabei, dafür separat beigelegt eine Objektivtasche, die ich aber mangels Verwendung erst gar nicht auspacke.

TT Artisan 23mm F1.4
Super klein, sper kompakt: Das TT Artisan 23mm F1.4 für Fuji X.

Das Objektiv kommt kompakt und schick daher und mir gefällt der Zebralook. Es bringt gerade einmal 224 Gramm auf die Waage und macht an meiner X-Pro 3 eine richtig gut Figur. Der Blendenring klickt fantastisch, auch die Fokussierung macht Spaß und ist gut anzufassen – natürlich gibt es keinen Autofokus. Haptisch und optisch ist das Objektiv also eine reine Freude, hier habe ich wirklich keine Einwände. Im Gegenteil, es gibt nämlich noch einen eindeutigen Vorteil: Mit diesem Objektiv werde ich richtig unauffällig fotografieren können (vermutlich mit der reinen Schwarzvariante noch etwas besser als mit meiner Zebraversion).

Im Gegensatz zu seinen früheren Objektiv Releases verzichtet TTArtisan auf einen Objektivdeckel zum Schrauben, beim 23mm F1.4 wird er nur aufgesteckt. Dumm nur, dass ich ihn gleich bei der ersten Fototour verliere. Passiert mir nie, da ich immer sehr gut auf meine Ausrüstung aufpasse. Nun war er aber einfach weg. Keine Ahnung, ob er zu lose auf dem Objektiv saß oder ob ich einfach nur unaufmerksam war. Nun zeigt sich aber, dass es eben kein Fuji, Canon oder sonst ein namhafter Hersteller ist. Denn es ist schlicht unmöglich, einen einzelnen Objektivdeckel als Ersatz zu bestellen. Und so ziert das Objektiv ab sofort ein anderer 43mm Deckel aus meiner Objektivsammlung …

Das TTArtisan 23mm F1.4 im Einsatz

Ich nutze einige freie Tage am Jahresanfang, um mit dem Objektiv fotografieren zu gehen. Das Wetter in Hamburg ist ziemlich mies, daher gibt es fast nur „grau-in-grau“-Aufnahmen (so ist das eben, wenn man im Norden von Deutschland sein Zelt aufgeschlagen hat).

TT Artisan 23mm F1.4
TT Artisan 23mm F1.4 an der Fuji X Pro-3

Trotz Regenwetter komme ich „draußen im Feld“ mit dem Objektiv bestens klar. Ich bin in der Kombination total unauffällig und immer bereit abzudrücken. Da ich natürlich manuell fokussieren muss, nutze ich das Fokus Peaking. Wichtig zu wissen – wie eigentlich bei allen günstigeren manuellen Objektiven: „Unendlich ist nicht gleich unendlich“. Das heißt, auch in die Ferne geschossen, muss ich die Schärfe kontrollieren und kann nicht einfach auf unendlich stellen. Der Schärfepunkt sitzt etwas vor dem Anschlag.

Das Bokeh

Zehn Blendenlamellen sollen für ein besonders schönes Bokeh sorgen, so der Hersteller in seinen Marketing Unterlagen. Ich fotografiere sowieso meistens offenblendig mit diesem Objektiv, also bieten sich auch ausreichend Gelegenheiten, das Bokeh ausgiebig zu testen.

TTArtisan 23mm F1.4 bei F1.4
Die Elbphilharmonie als „Bokeh-Testimonial“: Das TTArtisan 23mm F1.4 bei F1.4

Ob ein Bokeh „gut“ oder „schlecht“ ist, „ruhig“ oder „unruhig“ – das ist ja immer eine äußerst subjektive Einschätzung. Bitte verzeiht mir daher mein kurzes, aber deutliches Urteil. Das Bokeh gefällt mir richtig gut. Es ist verträumt, es ist ruhig und ausgeglichen. Und es ist weich, sowohl im Hintergrund als auch im Vordergrund. Ich werde im Verlauf dieses Reviews noch einmal auf das Bokeh zu sprechen kommen. In einer ersten Betrachtung muss ich festhalten: Chapeau, TTArtisan!

Bildqualität: Schärfe, Farwiedergabe, Abbildung

Bei der eigentlichen Bildqualität werde ich aber hart mit dem Objektiv ins Gericht gehen müssen. Schaut Euch einmal die unten stehenden Vergleichsbilder an. Bei Offenblende ist die Bildqualität wirklich weit von jeglichem Standard entfernt. Warum wähle ich so klare Worte?

Nun, beginnen wir mit der Vignettierung. Diese ist bei Offenblende wirklich heftig. Ich mag die Vignette als gewollten Effekt in der Nachbearbeitung sehr gerne. Bei den Aufnahmen mit dem TTArtisans 23mm F1.4 sind die Ecken so dunkel und so auffällig, dass ich sie in Lightroom wegschneiden muss. Aus 23mm werden daher quasi 27mm.

TTArtisan 23mm F1.4
TTArtisan 23mm F1.4 bei F1.4 (links) vs. F5.6. Deutlich sind die Vignette und die Farbverschiebung.

Bei Offenblende zeigen sich aber auch Farbverschiebungen, die schon beim Abblenden auf F2.8 nicht mehr vorhanden sind. In einer Blendenreihe ist es immer die offenblendige Aufnahme, die deutlich dunkler und etwas blaustichiger rüberkommt (übrigens auch sichtbar in den Tests anderer Blogger / YouTuber, auch wenn sie es nicht explizit benennen – siehe die Links am Ende dieses Artikels).

Aus dem obigen Bild habe ich einmal einen Ausschnitt aus dem rechten, mittleren Bereich gewählt. Bei F1.4 siehst Du hier die Kräne der Elbphilharmonie ziemlich unscharf, ebenso wie die Gebäude im Rohbau auf der rechten Seite. Die Unterschiede sind eklatant. Neben der schon bekannten Vignette ist die Schärfe über den kompletten Ausschnitt hinweg nicht zufriedenstellend. Auch für den Fall, dass ich nicht ganz korrekt manuell scharf gestellt haben sollte, ist die Differenz zwischen Offenblende F1.4 und F5.6 viel zu heftig.

TTArtisan 23mm F1.4TTArtisan 23mm F1.4
Ausschnitt von oben: TTArtisan 23mm F1.4 bei F1.4 (links) vs. F5.6 (rechts)

Ich weiss nicht, wie Ihr das seht, aber für meine Ansprüche ist das zu wenig. Auch ein preiswertes Glas muss am Rand besser abbilden, zumindest dann, wenn ich es für Landschaften und/oder Architektur einsetze. Für Portraits mag dies unter Umständen ausreichen, wenn ich mich auf die Mitte der Abbildung konzentriere – Ihr wisst ja schon, das Bokeh, das mag ich nämlich wirklich.

Um die Performance abseits der Offenblende einmal zu bewerten, könnt Ihr auf den jeweiligen Blendenwert klicken, das obige Motiv findet Ihr hier einmal in einer Belichtungsreihe von F1.4-F16 (vom Stativ fotografiert, Fokussierung unverändert):

Auf die Entfernung, wie am Beispiel der Elbphilharmonie-Aufnahmen, ist die Bildqualität bei offenen Blenden äußerst kritisch. Bei F5.6 und F8 ist die Randschärfe zumindest okay. Am Blendenring folgt als nächste (und letzte) Einstellung schon F16. Und hier tritt sichtbar wieder die Beugungsunschärfe zu Tage. „Sweet Spot“ – wenn man das hier so nennen mag – ist also irgendwo um und bei F5.6 oder F8. Alles Andere ist nur bedingt zu gebrauchen.

Verzeichnung?

Was mir weiterhin auffällt, ist eine starke tonnenförmige Verzeichnung. Viel zu heftig für meinen Geschmack. Ich muss jedes Bild in Lightroom anfassen und mit der Upright Funktion korrigieren.

TTArtisan 23mm F1.4TTArtisan 23mm F1.4
Aufnahme ohne Korrekturen (links) vs. Aufnahme mit der Hilfslinien-Upright Funktion und dem Viltrox 23mm F1.4 Profil in Adobe Lightroom korrigiert.

Mehr oder weniger aus Zufall probiere ich die Objektivkorrekturen aus und wähle das Profil des Viltrox 23mm F1.4. Und damit kann man recht schnell und pragmatisch einen Teil der Verzerrungen entfernen. Auch hier wieder: Wer Portraits schiessen möchte, die nicht gerade vor einer Kachelwand inszeniert werden, den wird das kaum stören. Ich mag in meinen Aufnahmen aber immer gerne Symmetrien und gerade Linien. Natürlich muss ich meine Bilder auch bei anderen Objektiven immer wieder korrigieren. Aber nicht in dem Maße, wie ich beim TTArtisan 23mm F1.4 dazu gezwungen werde.

Was gibts sonst noch zu sagen? Unschöne Farbsäume halten sich erfreulicherweise in Grenzen. Und richtig schöne Blendensterne sind schon ab Blende F4 zu sehen. Für Freunde von Blendensternen ist dieses Objektiv also eine gute Alternative zu den Fuji Linsen, die hier ja eher „schwächeln“.

TTArtisan 23mm F1.4 bei F8
Schöne Blendensterne: TTArtisan 23mm F1.4 bei F8

Wo wir schon bei Alternativen sind, ich habe das TTArtisan 23mm F1.4 einmal gegen das oben bereits erwähnte Viltrox 23mm F1.4 antreten lassen. Immerhin liegt für mich die Frage auf der Hand, wie das TTArtisan gegen das Viltrox abschneidet.

Das TTArtisan 23mm F1.4 im Vergleich zum Viltrox 23mm F1.4

Ist der Vergleich wirklich fair? Das eine Objektiv fast dreimal so teuer wie das Andere? Einmal Autofokus, einmal nicht? Ich sage Euch, warum ich den Vergleich interessant finde. Es sind die beiden wichtigen Alternativen zu den Fuji eigenen Gläsern, die verhältnismäßig günstig sind.

Wenn Du also eine Alternative zu den Fuji Objektiven mit 23mm Brennweite suchst, wirst Du Dich vermutlich zwischen diesen beiden Optionen entscheiden:

TTArtisan 23mm F1.4Viltrox 23mm F1.4
Gewicht224g260g
Objektivdurchmesser43mm52mm
Naheinstellgrenze20cm30cm
Blickwinkel62,0°63,4°
Autofokusneinja
Preisca. 100 €knapp 300 €

Für das TTArtisan spricht neben dem Preis, vor allem die Naheinstellgrenze, die auch im Vergleich zu den Fuji Objektiven ein Alleinstellungsmerkmal ist (XF23mm f1.4 28cm & XF23mm f2 22cm). Weiterhin ist das TTArtisan viel kompakter, wenngleich sich das im Gewicht nicht so deutlich zeigt. Das Viltrox ist deutlich länger, wiegt aber nur wenig mehr.

Umgekehrt hast Du beim Viltrox einen Autofokus. Und der ist für die/den oder eine andere Fotograf:in auch ein schlagendes Argument. Was die reinen Specs angeht, kann man zwischen den beiden Objektiven schon ganz gut abwägen. Aber nun zum Vergleich, abseits der Specs.

Bokehvergleich bei Offenblende F1.4

Als Testobjekt hat meine Rolleiflex aus Klemmbausteinen herhalten müssen (gibt es leider nicht mehr zu bestellen, aber derzeit gibt es eine Nekan aka Nikon bei Amazon, Affiliate).

Nachdem ich im oberen Abschnitt schon einmal das Bokeh und die Schärfe auf die Ferne angeschaut habe, schärfe ich Deinen Blick im TTArtisan vs. Viltrox Vergleich nun auf die Nähe.

Was einmal mehr auffällt: 23mm sind nicht gleich 23mm. Der Unterschied fällt aber nur auf, wenn man genau hinschaut. Ansonsten sind die Ergebnisse zum Verwechseln ähnlich (ich habe die Farbtemperaturen der beiden Aufnahmen aufeinander angepasst – ich weiss ja schon, dass das TTArtisan hier etwas zickt).

TT Artisan 23mm F1.4 bei F1.4TT Viltrox 23mm F1.4 bei F1.4
TTArtisan 23mm F1.4 (links) vs. Viltrox 23mm F1.4 (rechts), jeweils bei F1.4

Beim genaueren Betrachten – und das sieht man rechts oben in den Gläsern im Schrank – zeigt sich ein Unterschied in den Bokehkreisen, zugunsten des TTArtisan. Während die Kreise beim Viltrox elipsenförmig sind, sind die TTArtisan-Kreise beinahe kreisrund. Ein kleiner Unterschied, der aber zeigt, dass das Bokeh – und hier wiederhole ich mich – wirklich sehr gelungen ist.

Zurück zur Schärfe: Vergrößern wir auf die Linsen der Rolleiflex, so stellen wir kaum Unterschiede fest. Auf die Nähe und vor allem auf die Mitte gesehen, schenken sich die beiden Objektive aus meiner Sicht nichts, in punkto Schärfe. Das gilt für die Offenblende und zumindest annähernd auch für die geschlossenen Blenden (das Viltrox wird ab F8 leicht besser).

TT Artisan 23mm F1.4 bei F1.4TT Viltrox 23mm F1.4 bei F1.4
Ausschnitt von oben: TTArtisan 23mm F1.4 (links) vs. Viltrox 23mm F1.4 (rechts), jeweils bei F1.4

Jetzt kannst Du sagen, dass der Vergleich zwischen den beiden Gläsern auf die Ferne noch spannend wäre. Ich antworte: Stimmt. Aber das Hamburger Wetter ist so mies, dass dieser Vergleich bis dahin ausreichen muss. Ich kann Dir aber schon aus meiner Erfahrung sagen, dass das Viltrox bei Offenblende auf die Entfernung viel besser abbilden wird. Und dass die Ecken viel brauchbarer sein werden. Das musst Du mir – dank des Hamburger Dauerregens – auch erst einmal glauben. Vielleicht hole ich diese Testreihe zu einem späteren Zeitpunkt nochmal nach, mal sehen …

Bis dahin auf jeden Fall gilt: Gibst Du das Mehr an Geld für ein Upgrade für das Viltrox aus, dann wird sich das für Dich auch auszahlen. Nicht beim Bokeh und nicht bei der Kompaktheit. Aber in allen anderen Aspekten. Und den Autofokus bekommst Du obendrauf.

Fazit zum TTArtisan 23mm F1.4

Vornweg, Ihr erinnert Euch, dass das TTArtisans 23mm F1.4 mit um die 100 Euro ein wirkliches Schnäppchen ist? Die Konkurrenz, also die Fuji Varianten (F1.4: knapp 900 Euro / F2: ca. 450 Euro) sind deutlich teurer. Und auch das oben verglichene Viltrox F1.4 (knapp 300 Euro) kostet ein Vielfaches. Das müssen wir bei der Bewertung natürlich im Hinterkopf behalten.

Das Beste am TTArtisan 23mm F1.4 ist das Bokeh. Es ist wirklich traumhaft schön, hier haben die Ingenieure aus China richtig gute Arbeit geleistet. Auch die Haptik weiss zu gefallen, das Objektiv ist an sich wie gemacht für eine Fuji X Pro Kamera, ich kann sie mir aber auch richtig gut an der X-E Serie oder an der zweistelligen X-T Serie vorstellen. Und alleine damit hat dieses Objektiv auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung im Lineup von Fuji-X Fotograf:innen.

TT Artisan 23mm F1.4
TT Artisan 23mm F1.4 – wie gemacht für die Fuji X Pro 3

Was indes deutlich bemängelt werden muss, ist die Bildqualität. Randunschärfen, Farbverschiebungen, Vignettierungenen und Verzerrungen sind an der Tagesordnung. Vor allem bei Offenblende schwächelt das Objektiv. Und genau dafür soll es ja da sein. Versteht mich nicht falsch, aber es ist aus meiner Sicht absolut kein Argument, auf F2, F2.8 oder sogar noch weiter abzublenden. Denn dann kann ich auch ein anderes Objektiv nutzen.

Letztlich bewegt sich die Linse auf dem Niveau von günstigem Altglas. Mit dem Unterschied, dass bei Altglas keine lichtstarken Weitwinkellinsen zu finden sind, die nach der Umrechnung durch den Crop-Faktor eine vergleichbare Brennweite liefern.

Dies gesagt und weitergedacht, kann ich das Objektiv nur eingeschränkt empfehlen, denn der Aufpreis zum in fast allen Punkten besser abschneidenden Viltrox beträgt relativ gerechnet zwar ne ganze Menge. Absolut gesehen, wäre dieses Upgrade aber zu empfehlen. Es sind ja „nur“ schlappe 200 Euro mehr.

Wer aber super preisbewusst ist und einfach mal eine offenblendige Reportagebrennweite haben möchte, dem sei diese Linse ans Herz gelegt. Eine gebrauchte Fuji X-T10 für ungefähr 250 Euro, dazu das TTArtisan 23mm F1.4? Ein außergewöhnliches Bokeh ist garantiert. Und damit wäre diese Kombination ein unglaublich gutes Einstiegsset für unglaublich kleines Geld!

Beispielbilder Theater am Hafen

Beispielbilder Elbphilharmonie

12 Gedanken zu „Das TTArtisan 23mm F1.4 für Fuji X: Das Einsteiger Objektiv?“

  1. Bei Tageslicht offenblendig nach unendlich fokussieren (warum?) und sich dann über die Bildqualität beschweren. Nimm halt Leica und zahl den dreißigfachen Preis.

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  2. Man darf und solle und man kann definitiv mit dem 23mm TTArtisan mitoffener Blende arbeiten; nicht nur Tags; auch und gerade low light.
    Der Unterschied von f1.4 zu f1.7 (Halbwert) und erst recht zu f2 ist bei dem Objektiv ein sichtbarer Gewinn an Kontrast und Schärfe. Die Weichheit at f1.4 – f1.7, und die einhergehende pastel artige Farbwiedergabe verschwinden.
    Mein Exempla (was keine Ausnahme darstellt) war nicht exakt für Fuji X Mount auf Unendlich justiert. Der Fokus lag etwas vor dem Endanschlag.
    Was aber kein Problem ist, da man (in Gegensatz zu 7Artian Objektiven) nur drei kleine Schrauben leicht lösen muss, um den Ring auf der Schnecke um den Betrag der Korrektur zu verstellen; statt Bajonett mit Unterlegscheiben in der Auflage zu strecken (7 Artisan; Maike usw).
    Bemerkt habe ich es gleich beim ersten Testfoto das auf Unendlich quer durchs Bild zwei Strommasten mit Leitungen zeigt. Dabei sollte ein gutes Objektiv die Abstandshalter (drei Leitungen ein Leitungsstrang) gut sichtbar auflösen .
    Morgenlicht um 11 Uhr von links, das Motiv 90 Grad dazu. gegen den klaren Himmel waren die Leitung im Bild nicht zu sehen; mit blosem Auge schon.
    Nach der Justiung des Unendlichanschlags, war die sichtbare Zahrtheit Leitungsabildung ein Maß. Bei f1.4/ f1.7 (Halbwert) kannman die Leitung als 3 dünne „Schatten“ im Bild ausmachen. Mit f2 sind die Leitungen deutlich getrennt und kräftig in den mittleren 3/5 des Bild zu erkennen.
    Ab f5.6 sind auch die Randbereiche deutlich. Licht und Schattenbildung der Dreiecksprofile des Mastenfachwerks an den Bildrändern sind hinreichend gut aufgelöst, mit f8 für Landschaftaufnehmen sehrgut aufgelöst.
    Flareneigung ist sehr Winkelabhängig zur Sonne. Man kann alle Linsengruppen als Flares ( besonders bei Lichteintritt links oben) diagonal als grüne blaue und violette Kreise übers Bild produzieren.
    Planparallel zur Sonne erzeugt man ab f5.6-8 sehr schöne Sterne; die Flares verschwinden im Hell des Sterns. Sternbildung bei Nacht mit Lichtquellen habe ich noch nicht probiert.
    Letztlich sind die TTartisan ApsC Objektive Distagone; Planar oder Sonar Typen, die auf die digitalen Erfordernisse angepasst wurden, aber letztlich aus den 1960 Jahren stammen. Was optisch nicht abwertend gemeint ist.
    Ihre Kompaktheit entspricht auch der „Einfachheit“ im Aufbau Anzahl und Technik einer günstigen Gläserkombination.
    Mit S/W bei f1.4/f1.7 Blende kann man dem Look der noch teilweise unvergüteten Objektive aus den 50er und 60er Jahren im „glow“ recht nahe kommen. Wer sich z.B. in Life usw. die Abbildungen berühmter Filmstars ansieht, erkennt was ich meine.
    Neben der von mir als Repoterobjektiv geschätzen 23 (KB35mm) Brennweite erweitert das 17mm und 50mm mit einer X-A1 die kompakteste und günstigste Foto-Kombi die ich je hatte!

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  3. Hallo Florian,
    beim Voigtländer 35 1,2 ist das „Weiche“ bei 1,2 als gewollt und charakteristisch von dir beschrieben worden – was ist der Unterschied beim TTartisan dazu?

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    • Hallo Alexander, eine gute Frage, zumal das ja immer eine subjektive Sache ist und jede:r das unterschiedlich wahrnehmen könnte. Beim TTArtisan kann ich mich nicht an eine charakteristische Weiche erinnern. Vielmehr war es schlichtweg Unschärfe, vor allem verbunden mit einer starken Farbverschiebung. Eine Weiche, wie man sie für Portraits mögen konnte, hatte das TTArtisan nicht. Viele Grüße, Florian

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  4. ….and the Fujifilm XF 23/1.4 R is way better, than the cheapskate Viltrox 23/1.4 AF. 🙂 Don’t get me wrong, into 2023, Viltrox does have excellent lenses, besides the two PRO 75/1.2 and 27/1.2 series, their 20/2.8 FE AF is excellent for 149 EUR, bought it 4 weeks ago. 🙂 I like Viltrox, but i never liked the 23/1.4 AF lens design, and how it does render images…i prefer my character lens, the Fujinon 23/1.4 R much more – whats more, i bought it like new, for just 400 EUR with shop warranty…it’s only little more than the Viltrox, but really much better. 🙂

    PS: I like my TTA 23/1.4 on my Fujifilm X-E1, perhaps i just own an excellent copy.

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    • Thank you for your comment, Marc. I completely agree with you, the Fuji 23mm F1.4 is also my favorite. I particularly like the R variant for its more analog feeling (=> Clutch). I’ve also tested the new 23mm F1.4 WR and the Viltrox 23mm F1.4 here on the blog. Each has its own merit, whether as an entry-level model that is very affordable or as a pro model. Best regards and again thanks, Florian

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