Ich habe das Glück, ab Anfang Februar für eine längere Zeit Reisen gehen zu dürfen. Schon lange hatte ich vor, einfach ein paar Monate eine berufliche Auszeit zu nehmen und mich gedanklich mit ganz anderen Themen auseinanderzusetzen. Und immer hat es mir bisher gut getan, in fremde Kulturen einzutauchen, vom Alltag einmal abzuschalten und den inneren Kompass neu auszurichten. Meine erste Station wird Indien sein. Ohne Frage eine der unterschiedlichsten Umgebungen zu unserem geordneten Leben in Deutschland.
Meine letzte Fernreise war deutlich vor der Corona Krise und so sind meine Vorbereitungen in den letzten Wochen durchaus intensiv gewesen. Die Taschen sind nun fast fertig gepackt, die Visa erteilt, meine Impfungen habe ich alle aufgefrischt und eigentlich kann es losgehen. Fehlt nur noch, Euch auf Eure ganzen Ideen zur Wahl der richtigen Reisekamera einmal kurz zu antworten. Ja, ich gebe es zu. Ich habe die Frage ziemlich häufig gestellt (hier vor Weihnachten, hier im Zusammenhang mit der Fuji X-T5 und hier habe ich das Ganze noch mit ChatGPT diskutiert). Und es hat gut getan, Antworten zu bekommen. In den Blogkommentaren, in Mails und Instagram Nachrichten. Und natürlich auch in persönlichen Gesprächen. Was ich Euch sagen kann: Jede:r wird das anders machen, so viel steht fest. Es gibt unendlich viele Meinungen und Kombinationen.
Und weil wir alle so gerne „Whats in my bag“-Berichte lesen, erzähle ich Euch im Folgenden, wie ich entschieden habe!
„Whats in my bag“ für Indien?!
Ich habe mich für zwei kompakte Kamerasysteme entschieden. Gesetzt ist meine X100V, alleine schon deshalb, weil sie mich eigentlich immer begleitet. Ihr gönne ich die beiden Konverter, so dass ich in Kleinbild die Kombination 28-35-50 mit dabei habe. Dazu das Nisi-Filtersystem und ein kleines Stativ. Und damit bin ich schon sehr flexibel.
- Fuji X100V (KB 35mm equiv., F2) (Mein Bericht, Amazon Affiliate)
- WCL X100 (KB 28mm equiv., F2) (Amazon Affiliate)
- TCL X100 (KB 50mm equiv., F2) (Amazon Affiliate)
- Nisi Filter für Fuji X (Mein Bericht, Amazon Affiliate)
Das Fuji System ist immer dann meine erste Wahl, wenn es schnell gehen muss und wenn ich einen Autofokus benötige. Sicherlich ist die Kamera auch die erste Wahl, wenn es darum gehen wird, das indische Holifest zu fotografieren. Hier ist mir spritzwassergeschützes Equipment wichtig. Und ein großer Vorteil der X100V ist, dass sie völlig unanfällig gegen Staub, Schmutz und Sensorflecken ist. Ein klarer Punkt für Kameras mit festverbauten Objektiven. In den meisten Fällen soll die X100V aber mein Backup sein.
Mein Hauptsystem ist die Leica M10 mit vier Objektiven. Erste Wahl sind (auch hier) ein 28er und ein 50er. In der Hinterhand habe ich dann noch ein 21er für den Weitwinkelbereich und ein 90er für Teleaufnahmen. Auch dieses Set ist super kompakt und bietet mir doch alles für höchste Ansprüche. Es wird mein Hauptsystem, das ich immer dabei habe. Und ja, ich habe die Kamera für meine Reisen auch versichern lassen. So kann ich deutlich unbesorgter in die indische Reisefotografie einsteigen.
- Leica M10 (Link zur Leica Seite)
- Voigtländer Color Skopar 21mm F3.5 (Amazon Affiliate)
- Voigtländer Ultron 28mm F2 (Mein Bericht, Amazon Affiliate)
- Voigtländer Nokton 50mm F1.2 (Mein Bericht, Amazon Affiliate)
- Voigtländer Apo Skopar 90mm F2.8 (Amazon Affiliate)
Wenn Ihr meine bisherigen Gedanken zur Frage der perfekten Reisekamera schon länger folgt, dann wisst Ihr, dass ich mich mit der Entscheidung für die M10 und die X100V auch gegen andere Systeme entschieden habe. Unter anderem auch gegen die neue Fuji X-T5, die mir Fujifilm für ein paar Wochen leihweise zur Verfügung gestellt hatte. Vermutlich hätte ich mich auch für die X-T5 entschieden, wenn ich sie besitzen würde. Das ist aber tatsächlich ein Gedankenspiel, das ich nicht weiter verfolge, denn ich hätte diese Kamera neu kaufen müssen. So greife ich auf das zurück, was ich bereits habe.
Nachvollziehbar? Oder wie hätte Euer „whats in my bag“ für Indien ausgesehen?
Und dann ist da noch das Foto-Zubehör
Zu einer abschließenden „whats in my bag“-Beurteilung gehören natürlich noch ein paar ergänzende Kleinigkeiten. Neben Mikrofasertüchern, SD Karten, weiteren Filtern, Ersatzakkus und Ladegeräten sind das die folgenden Dinge:
- Manfrotto Tischstativ (Amazon Affiliate)
- Reinigungsset für die Kamera (Amazon Affiliate)
- Anker Powerbank (Amazon Affiliate)
- Reiseadapter/-stecker (Amazon Affiliate)
- Ein iPad mit SD-Adapter und Adobe Lightroom (hier mein Bericht dazu)
Als Kameratasche dient die Compagnon Nano (Link zum Hersteller), da passt eine Kamera mit Akku und ein bis zwei weiteren Objektiven hinein. Wenn ich mehr mitnehmen muss, dann kommt das in den kleinen Rucksack, geschützt in Lens-Aid Objektivtaschen (Amazon Affiliate).
Kleiner Exkurs: Inspiration durch (Online-) Literatur
Neben der Technikfrage habe ich mich vor allem mit Indien als Reise- und Fotografieland beschäftigt. Lesen, Recherchieren, Blättern und Abwägen, all das schürt ja die Vorfreude auf große Reisen. Das baue ich als kleinen Exkurs und Ausgleich zu den Technikfragen einfach hier mit ein. Quasi ein Werbeblock gegen die ganzen Gear Talks.
Hierbei haben mich – neben den üblichen Reiseführern und einigen Reiseblogs – vor allem zwei Bildbände inspiriert. Beide kann ich auch Nicht-Indienreisenden wärmstens ans Herz legen.
- Harry Gruyaert: India (Amazon Affiliate)
- Steve McCurry: Indien (Amazon Affiliate, auch im Titelbild zu sehen)
Und dann gibt es noch ein paar spannende Online-Empfehlungen für Indien, die ich mit Euch teilen möchte. Denn sicherlich werden früher oder später auch weitere Indien Reisende über diesen Beitrag stolpern.
- Fotografische Reise nach Indien – ein lesenswerter Bericht
- Streetphotography Guide Delhi von Oliver Krumes (hier gibt es auch noch für viele weitere Städte weltweit Tipps und Hinweise)
- What it’s like to do Street Photography in India (YouTube)
- Und natürlich darf Vineet nicht fehlen, als vermutlich bekanntester Street Fotograf: Bei Eyeshot und bei Instagram.
Jede Wette: Wenn Ihr diese Links absurft, dann könnt Ihr meine Vorfreude auf Indien bestimmt nachvollziehen. Es ist genau das, was der Beginn einer beruflichen Auszeit ausmachen soll. Die komplette Ablenkung vom kalten Winter-Alltag in Deutschland.
Vorschau auf meine Indienreise
In wenigen Tagen wird es für mich losgehen. Nun wisst Ihr, was ich in meiner (Foto-) Tasche an Equipment dabei habe. Soll später keiner sagen, damit hätte ich nicht gute Fotos machen können, soviel ist zumindest für mich schon mal klar.
Meine Reise wird mich sowohl nach Südindien zu meinem Kinderheimprojekt KIDZ Shelter (Reisebericht mit Bildern von 2018 hier) führen als auch in den Norden nach Delhi und quer durch Rajasthan. Und schließlich ins Herz der indischen Holifeste, nach Vrindavan. Wenn Ihr Lust habt, dann folgt mir gerne bei Instagram, ich möchte nichts versprechen, aber vielleicht poste ich hin und wieder ein Bild und/oder eine Story.
Interessant zu lesen und nachvollziehbar. Wünsche dir eine gute und erlebnsreiche Reise!
Danke, Timo!
Gute Reise, und kommt mit vielen tollen Fotos zurück. Ich hoffe du machst dann ein paar schöne Reiseberichte in deinem Block.
P.S. Gute Wahl der Kameras. Ist mein Tipp mit der X-T5 ja doch nicht aufgegangen.
Aber mit der Leica bist du ja gut im Rennen und mit der X100V hast du ein super Backup.
Liebe Grüsse Klaus
Herzlichen Dank, Klaus! Und ja, ich werde bestimmt auch was hier aufdecken Blog davon zeigen! Viele Grüße, Florian
auch ich wünsche Dir eine tolle Reise, genieße Deine Zeit
Liebe Grüße Ellen
Herzlichen Dank Ellen 🙂
Hi Florian,
ach wie cool, nun doch die X100V. Sehe ich tatsächlich heute erst. Aus meiner Sicht eine sehr, sehr gute Wahl! Viel Spaß in Indien… mein Neid wird mit Dir sein.
Lg Peter
… und ja, ich habe das mit der Leica auch gesehen. Bin aber mal sehr gespannt, was am Ende das Hauptsystem gewesen sein wird… 😉
Lg Peter
Danke Dir Peter! Ich bin selbst auch gespannt und werde berichten. Liebe Grüße, Florian